5 Punkte, die den Ausblick des Gebäudes ausmachen
Was macht ein gut aussehendes Wohngebäude aus? Das ist eine gute Frage für alle Betonfertigteilhersteller. Vielleicht wäre es einfacher, das Thema andersherum anzugehen und zu fragen, wie ein Gebäude auf keinen Fall aussehen sollte!
In Finnland wurde die Betonfertigteilbauweise in den 60er und 70er Jahren schnell populär, als eine große Zahl neuer Wohnviertel gebaut wurde. In diesen standen Volumen und Preis an erster Stelle. Auf das Aussehen der Fassaden wurde damals nicht viel Wert gelegt. Es entstanden neue Vorstädte, die heute leicht an ihren gitterartigen, massiven und grauen Fassaden zu erkennen sind. Die grauen, kastenförmig wirkenden Gebäude mit großen Fugen zwischen den Elementen werden heute als "sozialer Wohnungsbau" bezeichnet, ein Etikett, das nicht mehr erwünscht ist.
Diese Häuser wurden nun mit zusätzlicher Wärmedämmung und -beschichtung, erneuerten Fenstern und belebten Balkonanlagen mit Verglasung saniert. So sehen sie heute wie hochwertige Wohngebiete aus.
Jetzt können wir die erste Anforderung stellen: Die Gestaltungskriterien für ein neues Wohnhaus sind, dass das Gebäude nicht wie ein Kasten aussehen, grau sein oder auffällige Fugen haben soll.
Eine weitere Anforderung ist, dass sich das Gebäude in die Umgebung einfügt, wiedererkennbar, einzigartig und frisch sein muss.
Heutzutage konzentriert sich der Wohnungsbau in Skandinavien stark auf die Nachverdichtung, bei der Wohngebiete durch den Abriss alter Flachbauten und den Bau neuer höherer Gebäude verdichtet werden. In ähnlicher Weise werden neue Häuser auf den alten großen Parkplätzen gebaut, wenn diese durch Parkhäuser ersetzt werden. In diesen Fällen sollten sich die neuen Gebäude in die bereits bebaute Umgebung einfügen.
Die Bebauungsvorschriften waren oft sehr streng und diktierten die Gestaltung und die Fassaden der Gebäude.
Heute ist die architektonische Gestaltung etwas mutiger geworden, und es wird ein noch künstlerischerer und kreativerer Ansatz für neue Gebäude verlangt. Anforderungen zur Belebung der Umgebung durch Kunst und die Hervorhebung der regionalen Geschichte sind manchmal sogar in die Bauvorschriften aufgenommen worden. Dies ist wertvoll, da es Wohnkomfort schafft und die Verbundenheit mit dem Gebiet stärkt.
Die Kosten für die Fassade belaufen sich auf nur etwa 5 bis 10 % des gesamten Gebäudes, so dass es sich lohnt, in sie zu investieren, da sie die Gesamtkosten nicht wesentlich erhöht.
Das Wohngebäude in Keimola, Vantaa, Finnland, wurde an der Stelle einer ehemaligen Formel-Rennstrecke errichtet, die am Eingang des Gebäudes zu sehen ist.
Heutzutage haben die Hersteller von Fertigteilen eine Vielzahl von verschiedenen Fassadenoptionen im Angebot. Betonfassaden sind im Vergleich zu anderen Optionen sehr wettbewerbsfähig. Sie zeichnen sich durch hervorragende technische Leistung, Brandsicherheit und lange Lebensdauer aus. Darüber hinaus beschleunigen Fertigteil-Sandwichs die Bauarbeiten und sind ideal für den Winterbau. Wenn die Fenster bereits im Werk in die Paneele eingebaut werden, ist das Gebäude sofort nach dem Einbau wetterfest, so dass der Innenausbau früher beginnen kann.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um eine spektakuläre und repräsentative Fassade zu gestalten. Balkone sind in der Regel in allen gut ausgestatteten Wohnungen erforderlich. In kleinen Studentenwohnungen genügt ein französischer Balkon, d. h. eine nach innen öffnende Tür in der Wand. Als Schutzwand kann eine Glasplatte verwendet werden, so dass sich der Balkon nicht wesentlich vom Rest der Fassade unterscheidet.
Ziel ist es, Wohnungen verschiedener Größen innerhalb eines Wohngebäudes zu entwerfen; um starke vertikale Linien von oben nach unten zu vermeiden, die durch die Tragwerke der Balkone gebildet werden, können einige der Wohnungen überhängende Balkone haben. Das Erscheinungsbild der Fassade wird also in erster Linie von den Wandflächen bestimmt.
Wenn alle Wohnungen mit Balkonen ausgestattet sind, bilden die tragenden Wandstrukturen eine stärkere vertikale Linie, die das Gebäude noch massiver und höher erscheinen lässt. Bei Hochhäusern ist dies akzeptabel, aber bei langen, niedrigen Gebäuden erzeugt es ein schweres Aussehen, das nicht erwünscht ist.
Heute sind Balkone oft verglast, und auch Balkongeländer können aus Glas bestehen. Durch die Verwendung verschiedener Farbtöne auf den Glasflächen werden die Betonstrukturen im Hintergrund vollständig verdeckt, wodurch die Schwere der Fassade verringert wird. Die vertikalen Wände der Balkone können mit asymmetrischen Abdeckplatten versehen werden, um die vertikalen Linien zu verbergen, was das kastenartige Aussehen noch weiter verringert. Schlanke runde Betonsäulen können auch als Tragkonstruktion für die Balkone verwendet werden, was ihr Erscheinungsbild auflockert. Ebenso kann der Balkontyp auch auskragend sein, um das Erscheinungsbild der gesamten Fassade aufzuhellen.
Die Balkone können auch nach innen zum Gebäude gezogen werden, so dass die Balkonlinie im Erscheinungsbild des gesamten Gebäudes verschwindet.
Auch große Flächen ohne Balkone sollten durch verschiedene architektonische Mittel belebt werden. In der Regel lohnt es sich, die unterste Schicht anders aussehen zu lassen, was die große einzelne Fassadenfläche verringert. In Finnland ist es heutzutage beliebt, die Wände der untersten Schicht zumindest teilweise mit grafischem Beton zu versehen. Das Muster kann z. B. Stücke aus der Geschichte des Viertels oder andere einzigartige Aspekte der Wohnung oder des Wohngebiets enthalten. Eindrucksvolle Betonoberflächen lassen sich auch besser vor Graffiti schützen.
Auch die Form, Größe und Anordnung der Fenster kann variieren. Der obere Teil des Hauses und das ausgeprägtere Erscheinungsbild der Dachkonstruktionen lockern ebenfalls die Massivität der einheitlichen Fassade auf.
Bei großen Betonflächen sollte die Sichtbarkeit von Fugen vermieden werden.
Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie z.B. das Überdenken von Form und Größe der Fugen, das Anbringen von Fugen an Diskontinuitäten, z.B. an Fensterfugen, Nuten und Höhenunterschieden, das Ändern von Fassadenfarben oder -materialien an der Stelle der Fuge oder die Verwendung von verputzten Fassaden.
Werkseitig vorgestrichene Oberflächen sind eine beliebte und kostengünstige Alternative, um eine spektakuläre Fassade zu gestalten.
Die Beliebtheit der verputzten Fassade hat in letzter Zeit stark zugenommen. Verputz ermöglicht eine breite Palette von Farben und fugenlosen Oberflächen.
Autor
Heikki Kankkunen
Gonatus Oy